Montag, 11. Juni 2012

Korfu erfahren - mit Bus und Fähre nach Griechenland

Grüne Insel wird sie genannt. Die griechische Insel Korfu. Reisende haben mir verraten, aus München braucht man eineinhalb Stunden mit dem Flugzeug - ein Klacks.

 Korfu 
Doch warum einfach, wenn es auch anders geht.Wer reist, sollte ja auch seine Seele mitnehmen. Deshalb ist ein gemächliches Tempo beim Vorwärtskommen empfehlenswert. So eine Reise bot ein christlicher Reiseveranstalter. Also schloss ich mich dieser Reisegruppe an. Das Busfahren übernahm der engagierte Pfarrer selbst. Es ging zuerst mit dem Bus nach Venedig und von dort mit der Fähre nach Korfu. So begann mein Reiseabenteuer an einem Freitag um 18.00 Uhr im schönen Mittelfranken. Von dort fuhren wir gemächlich zu verschiedenen Zustiegsorten. Langsam orientierten wir uns Richtung Süden und steuerten als nächsten größeren Ort München an. Danach tuckerte unser Bus durch Österreich, vermied die Autobahn und schlich über die alte Brennerstraße hinauf über den Brenner hinweg nach Italien, wand sich über Serpentinen und schaukelte manche Gäste in den Schlaf. Andere bestaunten die nächtlichen Dolomiten. Am frühen Vormittag gelangten wir nach Venedig. Einige Mitreisende nutzten die gute Stunde Aufenthalt für eine Stippvisite am Markusplatz, andere blieben in der Nähe der schon bereitstehenden Fähre. Endlich schifften wir ein und legten mit nur geringfügiger Verspätung ab. Allein die Abreise, entlang dem herrlichen Panorama von Venedig war die ganze Reise schon wert. Noch nie vorher hatte ich Venedig von dieser Seite gesehen. Die vielen Plätze, Gässchen, Kirchen und Baustile konnte das Auge kaum verarbeiten. Doch ich genoss es sehr, dass diese alte und bedeutende Stadt langsam und ruhig an uns vorbeizog.
Venedig
 Dann ging es hinaus aufs offene Meer. Gleichmäßig schwamm die Fähre dahin und um uns herum eine unendliche Fläche azurblauen Meeres. Ein herrliches Gefühl von Freiheit und Abenteuer! Abends übernachteten wir auf der Fähre und am nächsten Tag durften wir das Erlebnis noch bis halb vier Uhr nachmittags genießen. Leider konnten wir auf Korfu nicht direkt anlegen, sondern mussten erst das Festland ansteuern und noch einmal umsteigen, ehe wir endlich in Korfu an Land gehen durften. Von dort stiegen wir in unseren Bus, der uns nach Acharavi in unsere Hotelanlage brachte.
Ankunft: am Sonntag um ungefähr 21.00 Uhr.
So eine Reise ist sicherlich nichts für einen Touristen, der im Urlaub so schnell lebt wie im Alltag, aber ein Genuss für denjenigen, der bewusst einen Gang zurückschalten will.
Zum Baden, Besichtigen und Genießen hatten wir trotzdem Zeit. Der Strand mit seinem kristallklaren Meer war zu jeder Zeit ein super Erlebnis. Egal, ob das Meer ruhig zum Baden einlud, oder ein wenig bewegter zum herausfordernden Abenteuer wurde.
Wer Pool-Liebhaber war, kam ebenfalls auf seine Kosten, denn in der Anlage luden drei Pools zur Erholung ein.


Leider bekam ich gleich zu Beginn heftige Schmerzen, die eine sehr nette, in Deutschland gebürtige, Ärztin als Ischias diagnostizierte. Immerhin lernte ich so ganz nebenbei das griechische Medizinwesen kennen. Jedenfalls ist es gut zu wissen, dass es in Acharavi eine deutschsprachige griechische Ärztin gibt.

Wer als Deutscher ins Ausland fährt, beherrscht selten die Landessprache. Doch in Griechenland kommt man mit Englisch gut zurecht, wobei sich die Griechen immer freuen, wenn man als Tourist auch mal ein paar Brocken in der Landessprache von sich gibt. So traf ich auf eine Händlerin, die mit mir bestimmt zehnmal das Wort „danke“ auf Griechisch übte. „Efkaristo“, mit der Betonung auf „o“, das werde ich jetzt nicht mehr so schnell vergessen. Immerhin kam ich mit „Kali mera“, guten Tag, danke, und “ possa kostisi“ Wie viel kostet es… , ganz gut zurecht. Dazu kamen Hände und Füße und ein wenig völlig verschüttetes Schulenglisch. Dass „nä“ kein fränkisches „Nein“ war, merkten wir spätestens, als am Strand die Dame, die dort Massagen anbieten wollte, dieses „nä“ als Aufforderung verstand. Tja… „nä“ bedeutet in Griechenland „ja“.

Trotz meines Ischias konnte ich zumindest am letzten Tag am Ausflug nach Korfu Stadt teilnehmen. Denn ein besonders interessanter Ausflug ist natürlich die Besichtigung des Achilleion, das Schloss, das einst die bekannte österreichische Kaiserin "Sissi" errichten ließ. Es hält durchaus, was die Prospekte versprechen. Mir hat es jedenfalls ausgesprochen gut gefallen.


Unsere Gruppe fuhr am folgenden Freitagnacht, bzw. Samstag früh  wieder zurück, ungefähr 2.30 Uhr. Ankunft zu Hause am Sonntag war ungefähr Mitternacht.
Wer Lust auf ein intensives Reiseerlebnis hat, dem kann ich eine solche Fahrt sehr empfehlen. Man erlebt nicht nur griechische Kultur, sondern bekommt auch ein neues Gefühl für Entfernungen auf unserer Welt, in der alles nur noch einen Mausklick entfernt zu sein scheint.
Mäuseinsel - ein beliebtes Fotomotiv in Korfu
Wer selbst Lust auf eine solche Reise bekommt, informiert sich gerne auf folgenden Seiten:
www.cvjm-hirschaid.de/Reisen
www.mit-uns-unterwegs.de